Hochwertige, nachhaltige Naturfarben und -putze für ein gesundes Raumklima
Unser heutiges Farbsortiment ist so vielfältig, dass wir an dieser Stelle nur einen kleinen Überblick geben können.
Unsere »klassische« Naturharz-Dispersionsfarbe wird überwiegend zum Streichen auf Rauhfasertapete verwendet.
Immer größeres Interesse erlangen unsere hochwertigen Lehm- und Kalkfarben, die sich besonders gut für die entsprechenden Putzoberflächen eignen und die Diffusionsfähigkeit optimal erhalten. Auch diese Wandfarben sind in einer großen Farbauswahl erhältlich.
Für die Oberflächenbehandlung von Hölzern innen und außen bieten wir ein umfangreiches Sortiment an Ölen, Lasuren und Lacken an.
Lehmputze
Lehm ist einer der drei wichtigsten mineralischen Baustoffe. Seit jahrtausenden wird Lehm als Baustoff eingesetzt. Heutzutage leben ca. ein Drittel der Bevölkerung unserer Erde in Häusern die aus Lehm gebaut sind. Das Wissen und der Umgang mit Lehm als Baustoff ist ab Anfang 1900 durch die Industralisierung stätig geschwunden und wurde durch neue Baustoffe und Materialien ersetzt. Dadurch entstanden zahlreiche neue Erkrankungen (z.B. Allergien) die heute zum Teil die Menschen im Alltag beeinträchtigen. Das Bewusstsein der Menschen sich mit der Umwelt und Gesundheit ausseinander zu setzen führte ab Ende der 1970er Jahre wieder zu steigender Nachfrage. Diese Nachfrage hällt bis heute an und wird immer größer. Selbst in öffentlichen Bauten kommen vereinzelnd wieder Lehmbaustoffe zum Einsatz.
Die positiven Eigenschaften des Lehmes sind z.B.
- Lehm reguliert die Feuchtigkeitsaufnahme und -abgabe
- Lehm bindet Gerüche und Schadstoffe aus der Luft
- Lehm schafft ein behagliches und angenehmes Raumklima
- Lehm beugt Schimmel vor und konserviert Holz
- Lehm hat eine hohe Dichte und schützt vor Elektrosmog und Schallausbreitung
- Lehm ist wiederverwendbar
Lehmputze können regional sehr stark schwankende Zusammensetzungen haben. Grundsätzlich ist Lehmputz eine Mischung aus verschiendenen Sanden, Wasser und Ton. Lehmbaustoffe enthalten keine Löse- bzw. Bindemittel und härten aus, in dem das Wasser welches in der Mischung gebunden ist einfach verdunstet. Gegenüber konventionellen bzw. chemischen Baustoffen ist Lehm regional verfügbar, diffusionsoffen, nachhaltig und sorgt für ein gesundes Raumklima. In Deutschland wird Lehm in erster Linie im Innenausbau genutzt. Die Produktvielfalt der Lehmbaustoffe ist groß. Lehmsteine (für tragende und nichtragende Wandaufbauten), Lehmputze, Lehmbauplatten, Lehmfarben und -spachtel gibt es heute in vielen verschienden Varianten und geht weit über die Fachwerkbau hinaus. Ob Neubau oder Altbau Lehm findet in allen Häusern Anwendung.
Kalkputze
Kalkstein und Kalkprodukte – Natürliche Baustoffe für nachhaltiges und gesundes Bauen
Kalk ist ein faszinierendes Naturprodukt, das seit Jahrtausenden im Bauwesen verwendet wird. Es handelt sich um Überreste von Meerestieren, die sich über Millionen von Jahren in den Meeren abgelagert haben. Durch geologische Prozesse wurden diese Ablagerungen zu Kalkstein, der heute im Tagebau abgebaut wird. Nach der Gewinnung durchläuft Kalk eine Reihe von Veredelungsprozessen, um ihn für die Verwendung im Bauwesen aufzubereiten.
Kalk – ein Naturprodukt mit Geschichte
In Deutschland gibt es zahlreiche Kalksteinvorkommen, die dieses wertvolle Material liefern. Grundsätzlich gilt: Kalk ist immer ein Naturprodukt, da es in natürlichen Kalksteinvorkommen vorkommt. Für die Nutzung als Baustoff muss Kalk jedoch industriell aufbereitet werden, um die gewünschten Eigenschaften zu erzielen.
Herstellung und Verarbeitung von Kalk
Die industrielle Verarbeitung von Kalk erfolgt hauptsächlich in zwei Schritten: die Herstellung von Branntkalk und die Produktion von Löschkalk.
- Herstellung von Branntkalk:
Zur Herstellung von Branntkalk wird Kalkstein zunächst zerkleinert und in großen Brennöfen bei etwa 1000°C erhitzt. Dieser Vorgang, das sogenannte Brennen, führt dazu, dass Wasser und CO₂ aus dem Kalkstein verdampfen. Das Ergebnis ist ein leichter, schneeweißer Kalk, der als Pulver vorliegt. Durch die Hitzeeinwirkung ändert sich die Farbe des Kalks von Grau zu Weiß, und er wird leichter. - Löschkalk – der natürliche Veredler:
Branntkalk wird anschließend durch kontrolliertes Hinzufügen von Wasser zu Löschkalk verarbeitet. Dabei entsteht eine chemische Reaktion, die eine starke Hitzeentwicklung verursacht und das Kalkhydrat bildet – eine breiige Masse, die nach Trocknung und Aushärtung wieder Wasser abgibt und CO₂ aus der Umgebung aufnimmt. Dieser Reifeprozess ist vergleichbar mit der Lagerung von Wein oder Käse und verleiht dem Naturkalk seine hohe Qualität. Das Pulver des Löschkalks ist vielseitig einsetzbar und lässt sich besonders gut verarbeiten.
Unterschiede zwischen Naturkalk und Industriekalk
Obwohl Kalk grundsätzlich ein Naturprodukt ist, unterscheiden sich die Herstellungsverfahren erheblich. Industriekalk wird meist in einem sogenannten „trockenen“ Verfahren hergestellt, bei dem der Branntkalk in speziellen Löschtrommeln nur mit Wasserdampf gelöscht wird. Dieser Prozess ist weniger aufwändig, spart Zeit und Kosten, führt jedoch dazu, dass die Qualität des Kalks durch den Einsatz von Streckmitteln und die fehlende Reifezeit beeinträchtigt werden kann. Im Gegensatz dazu wird Naturkalk traditionell durch das sogenannte „Einsumpfen“ hergestellt, bei dem der Branntkalk mit Wasser gelöscht und anschließend reifen gelassen wird. Dieser Reifeprozess ist zeitaufwändig, sorgt jedoch für ein Produkt höchster Qualität, das sich durch seine Reinheit und seine natürlichen Eigenschaften auszeichnet. Kalk in der Baupraxis – vielseitig und gesund Kalk ist seit Jahrtausenden ein wichtiger Bestandteil in der Baukunst. Besonders reiner Naturkalk bietet zahlreiche Vorteile, die ihn zu einem nachhaltigen und gesunden Baustoff machen:
Positive Eigenschaften:
- Hoch atmungsaktiv, reguliert die Feuchtigkeit in den Wänden und sorgt für ein angenehmes Raumklima
- Antibakteriell und schimmelabweisend
- Lösemittel- und giftstofffrei, somit besonders geeignet